Prof. Frank Matakas

Prof. Dr. Frank Matakas ist verstorben

Am 11.10.2021 ist der Begründer unserer Klinik Alteburger Straße, Prof. Dr. Frank Matakas, im Alter von 82 Jahren gestorben. Ohne seine treibende Kraft würde es vermutlich unser psychiatrisches und psychotherapeutisches Krankenhaus in der Kölner Südstadt gar nicht geben. Die Grundidee einer gemeindenahen sozialen Psychiatrie in Verbindung mit der Bevorzugung einer vorwiegend ambulanten und tagesklinischen Versorgung der Patienten war zur Zeit der Gründung fast revolutionär, zumal wenn sie bewusst als Gegensatz zur Verwahr-Psychiatrie und zu den herkömmlichen Landeskliniken verstanden wurde. Inzwischen haben auch viele andere psychiatrische Kliniken neben vollstationären Stationen auch tagesklinische Abteilungen – tagesklinische Behandlung gehört zu den Grundpfeilern psychiatrischer Versorgung.

Frank Matakas verfolgte in der Klinik, die 1980 in Betrieb ging, einen berufsgruppenübergreifenden Team-Ansatz, der die historische Hierarchie der Beschäftigten im Krankenhaus durchbrach. Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte wurden weitestmöglich als kooperative Stations-Teams aufgestellt, was insbesondere die Arbeit der Krankenpflege deutlich aufgewertet hat. Die Milieutherapie als bedeutsames Konzept, getragen durch die Pflege, hat sich erhalten und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Klinikarbeit geblieben. Er hat das psychodynamische Denken in die psychiatrische Versorgung der Patienten eingeführt – psychische Erkrankungen sind in der Entwicklung des Menschen entstanden; Verstehen dieser Geschichte und der bedeutsamen Beziehungen dieses Menschen hilft bei der Behandlung von Erkrankungen.

Neben und nach seiner Arbeit als Chefarzt der Klinik Alteburger Straße war Frank Matakas auch in eigener psychotherapeutischer Praxis in Köln und Berlin erfolgreich tätig. Zudem hat er eine ganze Reihe von Publikationen hinterlassen, die seine fachliche Positionierung und seine Erfahrungen verständlich machen.

Frank Matakas war ein unkonventioneller Mensch und Arzt. Er hat vor allem das durch- und umgesetzt, was er selbst für notwendig und richtig erachtete. Gelegentliche Zweifel und Widerstände haben ihn dabei nur beflügelt. Gleichzeitig war er auf seine besondere Art aber immer wieder auch Diplomat und gesellschaftspolitisch engagierter Mensch. Enge Kontakte und Freundschaften mit einflussreichen Menschen in Köln und über die Stadtgrenzen hinaus, wusste er im Sinne seiner Ideen zur Versorgung psychisch kranken Menschen und seiner Klinik zu nutzen.

Die Klinik Alteburger Straße hat dem Verstorbenen sehr viel zu verdanken. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.